Notfall 112

☎️ Notfallrufnummer

Unverhofft kommt oft und so treten auch die vielen Notfälle ein. In Deutschland wurde dafür vorgesorgt, doch das war nicht immer so. Heute kennen wir alle die Notfallnummer und das, ob groß oder klein. Das gibt die gewisse Sicherheit und vermittelt ein gutes Gefühl. Daher haben wir einige diese Nummern im Kopf und sie gehören zum Alltag und Leben dazu. Denn der Fall „Wenn“ steht oftmals von jetzt auf gleich vor der Tür. Wichtig ist, Ruhe zu bewahren und zu vermitteln und sich den „Erste-Hilfe-Kurs“ vor Augen halten. Und so möchte ein wenig über das lebensrettende und lebensnotwendige System aufgeklärt werden. Damit man richtig agieren und handeln kann.

Seit wann gibt es eine Rufnummer für den Notfall?

Eine Tragödie veränderte am 03. Mai 1969 ganz Deutschland. An diesem Tag musste ein kleines Kind mit acht Jahren sterben. Björn Steiger wurde von einem Auto angefahren und dabei lebensgefährlich verletzt. Sofort waren Zeugen vor Ort und alarmierten die Rettung und Polizei. Nur der Rettungsdienst ließ eine geschlagene Stunde auf sich warten. Das kostet das Kind kurz vor seinem neunten Geburtstag das Leben. Denn auf dem Weg zum Krankenhaus starb Björn an den Folgen des Unfalls. Ein trauriger Tag, der in die Geschichte einging, denn eine zentrale Notrufnummer gab es damals nicht. Sein Vater Sigfried, gründete nach diesem schweren Schicksalsschlag die Björn-Steiger-Stiftung. Das Ziel war im Rettungswesen die Kommunikation zu verbessern und das mit Erfolg. Bereits 1973 gehen die Notrufnummer 110 und 112 auf diese einzigartige Initiative zurück. So wurden auch etliche Notfallsäulen an unseren Straßen angebracht. Dafür musste ein Kind sterben, um diesen Stein ins Rollen zu bringen und uns heute mehr Sicherheit zu bieten.

Wer hat die Notfallrufnummer erfunden bzw. das erste Mal veröffentlicht?

Früher gab es weder Handy noch Notfallsäulen. Teilweise war nicht mal in jedem Haushalt ein eigenes Telefon geben. Da mussten die vielen Telefonzellen vor Ort ihren Dienst erweisen. Brauchte man Hilfe, durchforstete man auch in einer Notfallsituation erstmal das Telefonbuch von A bis Z. Das war nicht nur zeitaufwendig, sondern kostete auch Nerven. Als der Sohn von Sigfried Steiger tragisch ums Leben kam, da der Rettungswagen nicht vor Ort und Stelle war, wollte der Mann aus Winnenden bei Stuttgart das Rettungssystem verbessern. Vier Jahre später nach dem Unfall seines Sohns war es dann so weit, er hat es geschafft. Die 110 und 112 wurde deutschlandweit eingeführt. Der damalige Bundespostminister Horst Ehmke von der SPD, teilte mit. „Herr Steiger sie haben ihren Dickschädel durchgesetzt“. Herrn Steiger haben wir dieses einzigartige System zu verdanken, dass am 20. September 1973 Schule machte.

Wer kann alles Notfallrufnummern anrufen?

Die kostenlose 112 kann aus ganz Europa angerufen werden. Aber auch aus Russland, der Türkei, Israel, Norwegen und der Schweiz. Die Notrufnummer ist damit rund um die Uhr besetzt. Der große Vorteil daran, sie kann vom Festnetz wie auch vom Handy aus angerufen werden. Selbst wenn kein Netz verfügbar ist, kann man die Notrufnummer wählen. Ebenso steht die 110 kostenlos und deutschlandweit zur Verfügung.

Was passiert, nachdem man eine Notfallrufnummer angerufen hat?

Handelt es sich um eine Notsituation, ist der klare Verstand angesagt. Nicht immer einfach, denn jede Sekunde zählt. Doch der Passant, der nun zum Helfer wird, muss einiges beachten und das Geschehene gut schildern. Nur dann kommen auch die richtigen Einsatzkräfte und Hilfsmittel zum Tragen. Geht ein Notruf ein, wird wie folgt gehandelt:

Die 112 wählt man bei Unfällen, bei akuten und lebensbedrohlichen Situationen und auch bei Bränden. Auch bei Unsicherheiten, wenn eine Person bewusstlos ist oder bei Schock, Schmerzen in der Brust, hohem Blutverlust und spontanen Seh- und Sprachstörungen, darf diese Nummer gewählt werden. Was bedeutet, wenn ein Schlaganfall oder Herzinfarkt eintritt, dann ist die 112 die Nummer der Wahl. Sogleich setzt sich der Notarzt mit Blaulicht in Gang.

Was sind lebensbedrohlichen Notfälle für das 112 Notfall Telefon?

  • Bei Bewusstlosigkeit und Ohnmacht
  • Bei Schlaganfall und Herzinfarkt
  • Bei Lähmungserscheinungen
  • Bei starken Schmerzen
  • Bei starkem Blutverlust
  • Bei allergischem Schock (Anaphylaxie)
  • Bei Asthmaanfällen
  • Bei schweren Verbrennungen
  • Bei Unfällen trifft der Notarzt wie auch die Feuerwehr und Polizei ein
  • Bei Bränden wie auch bei Hochwasser rückt dann die Feuerwehr und die jeweiligen Einsatzkräfte an

Die 110 ist der Notruf der Polizei die bei einer gefährlichen Situation, bei einer Bedrohung, oder wenn man Zeuge einer Straftat wird, zum Einsatz kommt. Allein schon der Verdacht einer Straftat genügt, um die 110 zu wählen.

Die 110 ist in folgenden Situationen anzurufen:

  • Bei einem Raubüberfall
  • Diebstahl
  • Bei einer Bedrohung
  • Bei Randale und Zerstörungswut
  • Bei einem Verkehrsunfall und Verkehrsdelikt
  • Wenn man Zeuge einer Straftat geworden ist
  • Bei Körperverletzung
  • Bei Kindesmisshandlung trifft die Polizei und Kripo ein
  • Bei Mord und Totschlag trifft die Polizei und Kripo ein

Die 116117 steht für zahlreiche Situationen parat. Ist das Leben nicht in Gefahr, aber ärztliche Hilfe erforderlich, wird diese Nummer gewählt. Das können die Infektionskrankheiten wie Grippe und Maserns, ein Brechdurchfall oder undefinierbare Schmerzen sein. Der ärztliche Bereitschaftsdienst kommt entweder ins Haus oder die nahegelegene Bereitschaftspraxis wird einem per Telefon durchgegeben. Somit ist die 116117 für spät abends und die Nacht, für Feiertage und für die Wochenenden gedacht.

Der Bereitschaftsdienst 116117 ist bei folgenden Symptomen und Beschwerden anzurufen:

  • Hexenschuss
  • Migräne
  • Infektionen von Nase, Ohren und Hals
  • Magen-Darm-Infekte wie Brechdurchfall
  • Erkältungskrankheiten
  • Fieber und Schmerzen wie grippale Infekte

Welche Angaben sind bei einem Notruf zu machen?

Erstmal heißt es einen kühlen Kopf zu bewahren und ruhig zu bleiben. Dann werden folgende W-Fragen gestellt, die klar und deutlich und nach Möglichkeit zu beantworten sind.

  • Was genau ist passiert?
  • Wo ist es geschehen?
  • Welche Art von Verletzungen liegen vor?
  • Wie viele Personen sind davon betroffen?
  • Warten auf Rückfragen und bitte ruhig bleiben!!

Es ist kein Meister vom Himmel gefallen, doch je genauer die Angaben sind, desto besser sind die Rettungskräfte auch vorbereitet. So kann im Vorfeld schon mit Krankenhäusern, der Notaufnahme aber auch dem Rettungshubschrauber kommuniziert werden, damit der Patient eine ausgezeichnete und lebensrettende Maßnahme und Versorgung erhält.

Eine Auflistung der wichtigsten Notfallrufnummern in Deutschland

Eines vorweg, wer Missbrauch mit diesen Nummern betreibt, der kann nach dem Strafgesetzbuch § 145 mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe rechnen. Denn die Notrufnummern sind auch nur für den Notfall gedacht. Nun zu den wichtigsten Notfallrufnummern in Deutschland.

  • Als erstes, die 112 gilt EU-weit!
  • Die 110 ist deutschlandweit
  • Die 116117 ist ebenfalls deutschlandweit

Telefonnummern der Giftnotrufzentralen bundesweit:

  • Baden-Württemberg Tel: 0761 – 19240
  • Bayern Tel: 089 – 19240
  • Berlin, Brandenburg Tel: 030 – 19240
  • Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein Tel: 0551 – 19240
  • Hessen, Rheinland-Pfalz Tel: 06131 – 19240
  • Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anwalt, Thüringen Tel: 0361 – 730 730
  • Nordrhein-Westfalen Tel: 022 – 19240
  • Saarland Tel: 06841 – 19240

Somit hat man alle wichtigen Notrufnummern parat und sofort zur Hand und kann schnell und effektiv handeln.

(Alle Angaben ohne Gewähr)